Zu Deutsch heißt ein Consultant Berater. In einem Unternehmen gehört er allerdings nicht immer zu den beliebtesten Personen. Warum? Weil seine Maßnahmen in der Regel viel Arbeit bedeuten, Anforderungen definiert werden, die zwar gut klingen, aber weit entfernt von der Realität zu sein scheinen. Danach verschwindet er wieder.
Das ist zumindest die Wahrnehmung. Doch was ist daran? Sind die Befürchtungen berechtigt und sind Berater tatsächlich besser in der Lage, Ideen und Maßnahmen einzubringen, als Mitarbeiter, die das Unternehmen seit Jahren kennen und weiterentwickelt haben?
Das möchte ich in diesem Beitrag genauer betrachten.
Berater bedeutet oft „mehr Arbeit“
Obwohl ich hier gerne etwas anderes schreiben würde, ist das leider oft korrekt – zumindest kurzzeitig. Langfristig sollten die Maßnahmen genau das Gegenteil bewirken.
Eine Verbesserung, die in einem Prozess Zeit spart und den Mitarbeitern nach und nach die Freiheit gibt, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Ein großer Teil der Arbeit eines guten Beraters besteht darin, Chancen zu erkennen und Wege aufzuzeigen, wie diese erreicht werden können. Entweder ist ein Unternehmen schon auf dem richtigen Weg und benötigt nur wenige Anpassungen oder es läuft in die völlig falsche Richtung und benötigt einen radikalen Umschwung. Veränderungen lassen sich leider selten entspannt nebenbei durchführen. Das Tagesgeschäft muss schließlich weiterlaufen und das bedeutet leider auch mehr Aufwand.
Kommunikation ist der Schlüssel
Viele Mitarbeiter haben kein Problem mit Veränderungen oder mehr Aufwand.
Allerdings stört es sie, wenn sie plötzlich unvermittelt mit Entscheidungen konfrontiert werden, die sie ohne Vorwarnung mittragen müssen. Dabei haben sie oft keine Kenntnis von den Plänen, dem großen Ganzen und dass all das dazu dient, das Unternehmen voranzubringen und die Arbeitsbedingungen langfristig zu verbessern.
Ein guter Berater berücksichtigt immer diesen Aspekt. In unserer beratenden Funktion haben wir oft einen sehr engen Austausch mit der Geschäftsleitung und/oder den Führungskräften.
Dies bedeutet, dass strategisch vorgegangen wird und viele operative Entscheidungen ohne die Mitarbeiter getroffen werden. Wenn der Berater, die Geschäftsführung und die Führungskräfte die Vision und die positiven Aspekte von Veränderungen bereits lange verinnerlicht haben, wurde möglicherweise vergessen, die Mitarbeiter auf diese Reise mitzunehmen. Selbst wenn diese später die Vision erfolgreich umsetzen, haben ihre eigenen Ideen darin oft keinen Platz. So wird es zum Werk eines oder mehrerer anderer.
Zuhören statt sprechen
Um beraten zu können, sollte man erst einmal zuhören. Das fällt vielen schwer, weil sie viel zu erzählen haben.
Ein Consultant, der das berücksichtigt und den Austausch mit den Mitarbeitern sucht, schafft gleich mehrere Vorteile:
- Er erfährt wichtige Details, die später bei der Umsetzung seines Konzepts Probleme bereiten könnten.
- Er bindet die Mitarbeiter ein und gibt ihnen das Gefühl, Teil von etwas zu sein.
- Er erhält die Möglichkeit, alle mit auf die Reise zu nehmen und das große Ganze näher zu bringen.
- Der Berater wird zu einer greifbaren, echten Person und verwandelt sich von einem Störenfried und Arbeitserzeuger in einen Kollegen und Zuhörer.
- Mitarbeiter können berechtigte Bedenken äußern, die dann in die Überlegungen einfließen können.
- Vor und während der Umsetzung können gute Ratschläge und deren Urheber hervorgehoben werden. Die größten Kritiker werden plötzlich zu Ihren größten Verbündeten und ziehen andere Mitarbeiter mit.
Ein guter Berater ist nie auf einem Egotrip! Es geht nicht darum, zu gewinnen oder als der Erfolgsbringer gefeiert zu werden. Im Fokus steht das Unternehmen und dass dieses den größten Mehrwert aus den eingebrachten Erfahrungen ziehen kann.
Wenn er alles richtig gemacht hat, entsteht ein Ergebnis, das gemeinsam von der Geschäftsleitung und Führungskräften, den Mitarbeitern und dem Consultant erreicht wurde.
Darin liegt die größte Chance.
Der Berater, der mit seinem umfangreichen Wissen und seinen frischen Augen (neutralem und unbefangenem Blick) auf das Unternehmen schaut, die Geschäftsführung, die ein langfristiges strategisches Ziel im Auge hat und es wirtschaftlich tragen muss, und jeder Mitarbeiter, der dem Ganzen eine realistische Perspektive gibt.
Keiner kennt die tatsächlichen betrieblichen Abläufe, die Kunden und die täglichen Herausforderungen besser als die Mitarbeiter selbst. Es wäre töricht, diese nicht einzubeziehen.
Ein Berater kann viele neue Ideen einbringen, auf die ein Unternehmen selbst vielleicht nie gekommen wäre. Eventuell sogar aus einer anderen Branche, die sich gut anpassen lässt.
Diese Ideen passen allerdings selten optimal und benötigen nun viele helfende Hände, um ein Projekt daraus zu machen, das von möglichst allen gerne umgesetzt und getragen wird.
In meiner Funktion als Berater sehe ich mich als Teil der Lösung. Vieles, was benötigt wird, ist in einem Unternehmen schon vorhanden.
Als Berater sehe ich es als meine Aufgabe, meinen Teil beizutragen und dabei nicht zu vergessen, wer diesen Teil anschließend auch tragen und umsetzen muss.
Häufig gestellte Fragen: Was zeichnet einen guten externen Berater aus?
1. Was zeichnet einen guten externen Berater aus?
Ein guter externer Berater zeichnet sich durch hohe Fachkompetenz, starke Kommunikationsfähigkeiten und die Fähigkeit zur Problemerkennung und -lösung aus. Zudem sind Zuverlässigkeit, Selbständigkeit und Anpassungsfähigkeit wichtige Eigenschaften.
2. Braucht ein externer Berater Branchenerfahrung?
Branchenerfahrung kann hilfreich sein, ist aber nicht immer notwendig. Viel wichtiger sind Methodenkompetenz und die Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge schnell zu erfassen und Lösungen zu erarbeiten.
3. Wie stelle ich sicher, dass der externe Berater zu meinem Projekt passt?
Bevor Sie einen externen Berater beauftragen, sollten Sie Referenzen und Erfahrungen überprüfen, ein persönliches Gespräch führen und den Berater konkret zu Ihren Problemstellungen befragen.
4. Wie arbeitet ein externer Berater effektiv mit meinem Team zusammen?
Ein guter externer Berater sollte sich an Menschen und Situationen anpassen können, eine offene Kommunikation fördern und gemeinsam mit dem Team nach Lösungen suchen. Vertrauen und Respekt sind hierbei entscheidend.
5. Wie hält ein externer Berater sein Wissen aktuell?
Ein guter externer Berater hält sein Fachwissen durch kontinuierliches Lernen, den Besuch von Fachkonferenzen und das Lesen aktueller Fachliteratur auf dem neuesten Stand. Er sollte offen für neue Methoden und Werkzeuge sein und bereit sein, diese kennenzulernen und anzuwenden.