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Christoph Bornschein trifft Frederike Kaltheuner: Der KI-Begriff hat jede Form von Bedeutung verloren
In einem Gespräch zwischen dem Strategie- und Digitalexperten Christoph Bornschein und Frederike Kaltheuner, Expertin für internationale Digitalpolitik, wurde die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der politischen und technologischen Entwicklung Europas diskutiert. Kaltheuner betonte, dass Technologie gesellschaftlichen Zielen dienen könne, wenn diese klar formuliert und in die Entwicklung integriert würden. Sie kritisierte jedoch, dass Europa und insbesondere Deutschland Schwierigkeiten hätten, diese Ziele zu definieren und umzusetzen.
Während die USA und China durch datengetriebene Produktion und KI-Integration Fortschritte erzielen, bleibt die DACH-Region aufgrund veralteter Infrastrukturen zurück. Nur 19 Prozent der Unternehmen in der Region setzen KI effektiv in der Produktion ein. Kaltheuner sieht hierin eine verpasste Chance, die Wettbewerbsfähigkeit Europas zu stärken.
„Technologie kann gesellschaftlichen Zielen dienen, wenn diese Ziele formuliert werden und in die Technologieentwicklung fließen.“ – Frederike Kaltheuner
Zusammenfassung: Europa hinkt in der KI-Entwicklung hinterher, da klare Ziele und moderne Infrastrukturen fehlen. Nur ein geringer Anteil der Unternehmen nutzt KI effektiv.
KI an Schulen: Leipzig International School geht neue Wege
Die Leipzig International School hat einen innovativen Ansatz zur Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in den Schulalltag entwickelt. Ein eigens angestellter KI-Experte, Clinton Glenn, unterstützt seit über einem Jahr Schüler und Lehrer bei der Nutzung von KI-Tools. Glenn, der ursprünglich Kunstgeschichte studierte, hat sich während der Corona-Pandemie auf Bildungstechnologie spezialisiert und vermittelt nun praxisnahes Wissen.
Die Schule setzt KI ab der fünften Klasse ein, beispielsweise im Geschichtsunterricht, wo Schüler mithilfe einer App mit historischen Persönlichkeiten interagieren können. Direktorin Brandie Smith betont, dass KI den Unterricht anspruchsvoller und tiefgründiger gestalten könne. Dennoch zeigt eine Bitkom-Studie, dass nur 50 Prozent der Lehrkräfte in Deutschland KI für schulische Zwecke nutzen, was den Nachholbedarf verdeutlicht.
- KI wird ab der fünften Klasse eingesetzt.
- Eine speziell entwickelte App ermöglicht Interaktionen mit historischen Figuren.
- Nur 50 Prozent der Lehrkräfte in Deutschland nutzen KI im Unterricht.
Zusammenfassung: Die Leipzig International School zeigt, wie KI den Unterricht bereichern kann, doch deutschlandweit fehlt es an ausgebildeten Lehrkräften und geeigneten Technologien.
Künstliche Intelligenz: Chinas Weg zur industriellen Revolution mit Humanoiden
China treibt die Entwicklung humanoider Roboter mit Künstlicher Intelligenz (KI) massiv voran. In Shanghai wurde kürzlich die erste heterogene Trainingsanlage für humanoide Roboter eröffnet, die Platz für über 100 Roboter bietet. Diese sollen in realistischen Szenarien für den Einsatz in Branchen wie Maschinenbau, Automobilproduktion und Kernenergie geschult werden. Bis 2027 soll die Kapazität auf 1000 Roboter erweitert werden.
Eine Studie der Beraterfirma Nexery zeigt, dass 45 Prozent der kommerziellen Hersteller humanoider Roboter aus China stammen, während Europa mit nur wenigen Unternehmen wie Neura Robotics weit zurückliegt. Experten kritisieren die fehlende Förderung und die Abhängigkeit europäischer Unternehmen von Nvidia, dem führenden Anbieter für KI-Chips.
Region | Marktanteil |
---|---|
China | 45% |
USA | 27% |
Europa | gering |
Zusammenfassung: China dominiert den Markt für humanoide Roboter, während Europa aufgrund fehlender Förderung und technologischer Abhängigkeiten hinterherhinkt.
Kritik an Musk: Audio von US-Vize Vance wohl KI-generiert
Ein in sozialen Netzwerken verbreitetes Audio, in dem US-Vizepräsident JD Vance Elon Musk scharf kritisiert, wurde als wahrscheinlich KI-generiert entlarvt. Experten wie Hany Raid von der UC Berkeley School of Information und Nicolas Müller vom Fraunhofer-Institut AISEC analysierten die Aufnahme und fanden deutliche Hinweise auf Manipulation. Die Plattform deepfake-total.com schätzte die Wahrscheinlichkeit eines Fakes auf 81 Prozent.
Vance dementierte die Echtheit des Audios umgehend. Die Verbreitung solcher Deepfakes zeigt die zunehmende Gefahr von Desinformationskampagnen, insbesondere im politischen Kontext. Experten warnen, dass Audio-Deepfakes immer raffinierter werden und gezielt auf hochrangige Persönlichkeiten abzielen.
Zusammenfassung: Ein mutmaßlich KI-generiertes Audio, das US-Vizepräsident Vance kritisiert, verdeutlicht die wachsende Bedrohung durch Deepfakes in der politischen Kommunikation.
Quellen:
- Der AI Action Plan – und die Wunschliste der KI-Firmen
- Christoph Bornschein trifft Frederike Kaltheuner: Der KI-Begriff hat jede Form von Bedeutung verloren
- KI an Schulen: Leipzig International School geht neue Wege
- Künstliche Intelligenz: Chinas Weg zur industriellen Revolution mit Humanoiden
- Kritik an Musk: Audio von US-Vize Vance wohl KI-generiert
- Folge 859 - Künstliche Intelligenz