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Vietnam: E-Commerce wächst rasant – Fachkräftemangel bleibt Herausforderung
Der vietnamesische E-Commerce-Markt verzeichnet 2024 ein Volumen von über 25 Milliarden US-Dollar, was einem Anstieg von 20 % gegenüber 2023 entspricht und 9 % des gesamten Einzelhandelsumsatzes mit Waren und Verbraucherdienstleistungen im Land ausmacht. Vietnam zählt weiterhin zu den Top 10 der führenden Länder im E-Commerce weltweit und belegt hinsichtlich der Wachstumsrate Platz 5. Trotz dieses Booms besteht ein erheblicher Mangel an qualifizierten Fachkräften. Nur 30 % der Belegschaft von Unternehmen, die E-Commerce-Lösungen anbieten, verfügen über eine formale Ausbildung im Bereich E-Commerce. Die restlichen 70 % stammen aus anderen Bereichen wie Wirtschaft, IT oder Marketing und müssen sich das nötige Wissen im Selbststudium aneignen.
Das Ministerium für Industrie und Handel fördert daher die Verbesserung der Ausbildungsqualität, um das Ziel „Entwicklung von Humanressourcen im E-Commerce“ gemäß dem Nationalen Masterplan für 2026–2030 zu erreichen. Derzeit gibt es in Vietnam über 500 Universitäten und Hochschulen, von denen 36 auf E-Commerce spezialisiert sind und über 50 entsprechende Kurse anbieten. Dennoch reicht diese Zahl nicht aus, um die Marktnachfrage zu decken. Die Ausbildungsquote für E-Commerce-Personal an Universitäten ist zwar um fast 30 % gestiegen, bleibt aber hinter dem Bedarf zurück. Shopee beispielsweise betreibt mehr als 600.000 aktive Geschäfte, während Vietnam jährlich nur etwa 10.000 bis 15.000 E-Commerce-Absolventen hervorbringt.
Um die Lücke zu schließen, werden zahlreiche E-Commerce-Verbindungsprogramme in Zusammenarbeit mit Plattformen wie Amazon und Alibaba sowie Schulungen und Coachings in verschiedenen Provinzen durchgeführt. 47 % der befragten Universitäten bieten bereits E-Commerce-Schulungen an, 40 davon mit regulären Hauptfächern. Die Verbindung von Ausbildung und Praxis, etwa durch praktische Kurse zum Erstellen von E-Commerce-Websites oder Livestream-Verkäufen, wird als Schlüssel zur Verbesserung der Ausbildungsqualität gesehen.
„Seit vielen Jahren sind die Humanressourcen für den E-Commerce, insbesondere die hochqualifizierten Humanressourcen, ein großes Problem, das die Entwicklung des E-Commerce in Vietnam behindert.“ – Le Hoang Oanh, Direktorin der Abteilung für E-Commerce und digitale Wirtschaft
Kennzahl | Wert |
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E-Commerce-Volumen 2024 | über 25 Mrd. US-Dollar |
Wachstumsrate (2023–2024) | +20 % |
Anteil am Einzelhandelsumsatz | 9 % |
Universitäten/Hochschulen mit E-Commerce-Schwerpunkt | 36 |
Jährliche E-Commerce-Absolventen | 10.000–15.000 |
Aktive Shopee-Geschäfte | über 600.000 |
- Nur 30 % der E-Commerce-Mitarbeiter sind formal ausgebildet.
- 70 % stammen aus anderen Fachrichtungen.
- 47 % der Universitäten bieten E-Commerce-Schulungen an.
Infobox: Der vietnamesische E-Commerce-Sektor wächst dynamisch, doch der Mangel an qualifizierten Fachkräften bleibt ein zentrales Problem. Die Ausbildungskapazitäten müssen weiter ausgebaut und praxisnäher gestaltet werden, um den Bedarf der Wirtschaft zu decken. (Quelle: Vietnam.vn)
Pinduoduo: Handelskonflikt setzt E-Commerce-Riesen unter Druck
Pinduoduo, einer der führenden chinesischen E-Commerce-Konzerne, steht aktuell vor erheblichen Herausforderungen durch die eskalierenden Handelskonflikte zwischen den USA und China. Die jüngsten Zollerhöhungen der USA auf chinesische Waren, insbesondere nach dem Wegfall der Steuerbefreiung für Kleinimporte Anfang Mai, treffen das Geschäftsmodell der Tochter Temu besonders hart. Temu setzt auf direkt vom Hersteller verschickte Billigwaren – genau diese Kategorie ist nun massiv von den neuen Handelsbarrieren betroffen.
Als Reaktion plant Pinduoduo eine strategische Neuausrichtung: Künftig soll verstärkt auf lokale US-Händler gesetzt werden. Zudem kündigte das Unternehmen ein Investitionsprogramm von über 13 Milliarden Dollar zur Unterstützung der Händler an. Trotz dieser Unsicherheiten zeigen die aktuellen Geschäftszahlen eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit: Das Umsatzwachstum 2024 beträgt +59 %, der Gewinn stieg um +87 %. Allerdings haben einige Analysten ihre Bewertungen bereits um bis zu 18 % nach unten korrigiert. Die Aktie hat seit ihrem Allzeithoch vor einem Jahr über 30 % an Wert verloren.
Kennzahl | Wert |
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Umsatzwachstum 2024 | +59 % |
Gewinnsprung | +87 % |
Analysten-Bewertungskorrektur | bis zu -18 % |
Aktienkursverlust seit Allzeithoch | über 30 % |
Investitionsprogramm | über 13 Mrd. Dollar |
- Handelskonflikte gefährden das Temu-Geschäftsmodell.
- Strategiewechsel hin zu lokalen US-Händlern geplant.
- Starke Fundamentaldaten, aber makroökonomische Risiken bleiben.
Infobox: Pinduoduo muss sein Geschäftsmodell angesichts der US-Zölle grundlegend umbauen. Trotz beeindruckender Wachstumszahlen bleibt die Unsicherheit hoch, und die Aktie hat deutlich an Wert verloren. (Quelle: Börse Express)
Alibaba: Optimismus vor Quartalszahlen – KI und Cloud als Wachstumstreiber
Die Finanzmärkte blicken gespannt auf den 15. Mai, wenn Alibaba seine Zahlen für das abgelaufene Quartal und das Geschäftsjahr 2025 vorlegt. Analysten erwarten für das März-Quartal einen Anstieg des bereinigten Gewinns um 24 % und einen Umsatzanstieg um 8 % im Vergleich zum Vorjahr. Besonders im Fokus steht das Cloud-Geschäft, das laut Berichten sechs Quartale in Folge ein dreistelliges Wachstum bei KI-basierten Produktumsätzen verzeichnet hat.
Alibaba investiert strategisch in Künstliche Intelligenz und Cloud-Infrastruktur. Ende Januar stellte das Unternehmen ein eigenes KI-Modell vor, das nach eigenen Angaben mit den globalen Spitzenmodellen konkurrieren kann. Auch die E-Commerce-Plattformen Taobao und Tmall sollen um rund 5 % im Jahresvergleich gewachsen sein. Fortschritte in den Handelsgesprächen zwischen den USA und China könnten die Stimmung für Alibaba weiter verbessern. Allerdings könnten Änderungen in der US-Handelspolitik, wie die Streichung von Zollbefreiungen, das internationale Geschäft belasten.
Kennzahl | Wert |
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Erwarteter Gewinnanstieg (März-Quartal) | +24 % |
Erwarteter Umsatzanstieg (März-Quartal) | +8 % |
Wachstum Taobao/Tmall | +5 % (prognostiziert) |
Cloud-Sparte (KI-Produkte) | 6 Quartale in Folge dreistelliges Wachstum |
- Starke Entwicklung im Cloud- und KI-Bereich.
- Positive Analystenerwartungen für Gewinn und Umsatz.
- Handelspolitische Risiken bleiben bestehen.
Infobox: Alibaba steht vor einem potenziellen Wachstumsschub durch KI und Cloud, doch internationale Handelsrisiken könnten das Bild trüben. Die kommenden Quartalszahlen werden entscheidend für die weitere Entwicklung sein. (Quelle: Börse Express)
Rausch: Kundenbindung und Effizienzsteigerung durch Shopify
Das deutsche Familienunternehmen Rausch, bekannt für hochwertige Schokoladen, hat durch die Migration zu Shopify signifikante Verbesserungen im Online-Geschäft erzielt. Seit dem Wechsel konnte Rausch die Sichtbarkeit (SEO) um 26 %, den durchschnittlichen Warenkorbwert um 12 % und die Kundenbindungsrate um 15 % steigern. Die bisherige Plattform Shopware 5 war den wachsenden Anforderungen nicht mehr gewachsen, insbesondere hinsichtlich Flexibilität und Automatisierung.
Die Migration zu Shopify erfolgte mit Unterstützung der Agentur what.digital. Über 420.000 Bestellungen und 270.000 Kundendatensätze wurden erfolgreich übertragen. Die Integration mit SAP S/4HANA ermöglichte eine nahtlose Synchronisierung von Beständen, Bestellungen und Rechnungsprozessen. Automatisierte Workflows durch Shopify Flow und die Optimierung des Subscription-Modells mit Seal Subscriptions führten zu einer erheblichen Entlastung des Teams und einer verbesserten Nutzererfahrung. Künftig plant Rausch den Einsatz von A/B-Testing-Tools, den Ausbau von Bundles und die weitere Automatisierung der B2B-Bestellungen.
Ergebnis | Wert |
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Steigerung der Sichtbarkeit (SEO) | +26 % |
Höherer durchschnittlicher Warenkorbwert | +12 % |
Steigerung der Kundenbindungsrate | +15 % |
Übertragene Bestellungen | über 420.000 |
Übertragene Kundendatensätze | 270.000 |
- Automatisierte Prozesse entlasten das Team.
- Optimierter Checkout-Prozess steigert die Kundenzufriedenheit.
- Shopify ermöglicht flexible und eigenständige Verwaltung.
„Für unsere Unternehmensgröße ist Shopify perfekt, weil wir trotz weniger IT-Ressourcen vieles eigenständig in der E-Commerce-Abteilung umsetzen können.“ – Rausch
Infobox: Rausch konnte durch die Migration zu Shopify die Effizienz steigern, die Kundenbindung verbessern und das Online-Geschäft zukunftsfähig aufstellen. Die Plattform bietet zudem Potenzial für weiteres Wachstum und internationale Expansion. (Quelle: Shopify)
Quellen: