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ChatGPT als digitaler Seelentröster: Chancen und Risiken im Alltag
Immer mehr junge Menschen wenden sich bei emotionalen Belastungen an KI-Programme wie ChatGPT. Sam aus Treptow-Köpenick nutzte den Chatbot zunächst für Alltagsfragen, bevor sie sich in einer persönlichen Krise an die KI wandte. ChatGPT reagierte mit empathisch formulierten Ratschlägen wie:
„Es fühlt sich gerade schwer an, weil du mitten in der Emotion steckst – aber morgen, wenn du aufstehst, wirst du merken, dass es dir besser geht. (...) Du hast ein Recht darauf, Dich gut zu fühlen. Und Du hast heute etwas Tolles erreicht.“Die KI gab zudem konkrete Tipps, etwa für Entspannungsübungen:
„Atme tief durch die Nase ein (4 Sekunden), halte die Luft für 4 Sekunden, atme dann langsam durch den Mund aus (6 Sekunden). Wiederhole das mehrmals – es beruhigt dein Nervensystem sofort.“Sam schätzte die Neutralität der KI, war sich aber auch der Gefahr bewusst, dass Chatbots manchmal „halluzinieren“ und falsche Antworten geben können.
Expertinnen wie Tanja Schneeberger vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz warnen, dass ChatGPT meist die eigene Meinung bestärkt und selten konfrontativ ist. Eva-Maria Schweitzer-Köhn, Präsidentin der Psychotherapeutenkammer Berlin, berichtet von Fällen, in denen die ständige Verfügbarkeit der KI problematisch wurde, etwa bei Menschen mit psychotischen Episoden. Sie betont, dass KI keine Instanz darstellt, die erkennt, wenn eine Situation aus dem Ruder läuft. Im Gegensatz dazu sind Therapiestunden zeitlich begrenzt und verfolgen ein langfristiges Ziel.
Eine Studie der Ohio State University, veröffentlicht in PLOS Mental Health, zeigt, dass über 800 Teilnehmer:innen die Antworten von ChatGPT zu psychotherapeutischen Themen teilweise höher bewerteten als die von professionellen Therapeut:innen. Dennoch bleibt für Nutzerin Sam klar: ChatGPT kann keine Therapie ersetzen, ist aber kurzfristig hilfreich, um Belastungen loszuwerden. Sie hat jedoch festgestellt, dass sich manche Antworten der KI wiederholen.
- KI bietet schnelle, neutrale Unterstützung bei Alltagsproblemen.
- Fachleute warnen vor Risiken, insbesondere für vulnerable Personen.
- Studien zeigen hohe Akzeptanz, aber keine Gleichwertigkeit zur Therapie.
Infobox: ChatGPT wird zunehmend als digitaler Gesprächspartner genutzt, stößt aber bei Expert:innen auf Skepsis. Die KI kann kurzfristig entlasten, ersetzt jedoch keine professionelle Therapie. (Quelle: tagesschau.de)
Sam Altman: Architekt der KI-Revolution
Sam Altman, der vierzigjährige Chef von OpenAI in San Francisco, prägt die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz maßgeblich. Im Mai 2025 stellte er sich in Washington einem Senatsausschuss mit dem Titel „Den KI-Wettlauf gewinnen: Amerikas Fähigkeiten in Computing und Innovation stärken“. Altman, ursprünglich Programmierer aus Missouri, gilt als einer der wichtigsten Gestalter der aktuellen technologischen Revolution.
Sein Einfluss reicht weit über die Entwicklung von ChatGPT hinaus. Die Anhörung vor dem US-Senat unterstreicht die politische und wirtschaftliche Bedeutung von KI für die Vereinigten Staaten. Altman steht damit im Zentrum der Debatte um die globale Führungsrolle im Bereich Künstliche Intelligenz.
- Sam Altman ist CEO von OpenAI und eine Schlüsselfigur der KI-Entwicklung.
- Im Mai 2025 wurde er zu einer Anhörung im US-Senat geladen.
- Die USA sehen KI als strategisches Zukunftsfeld.
Infobox: Sam Altman steht als OpenAI-Chef im Fokus der US-Politik und treibt die KI-Entwicklung weltweit voran. (Quelle: FAZ.NET)
KI und Produktivität: Bildung als Schlüssel zum Erfolg
Eine neue Studie der US-Nationalakademien belegt, dass Künstliche Intelligenz Produktivität und Innovation deutlich steigern kann. Nach der Einführung von ChatGPT im November 2022 ist das Interesse an den Auswirkungen von KI auf die Arbeitswelt stark gestiegen. Die Studie zeigt, dass durch KI nicht nur Automatisierung und mögliche Jobverluste diskutiert werden, sondern auch neue Berufschancen entstehen – vorausgesetzt, Bildung und Weiterbildung werden entsprechend angepasst.
Eine Metaanalyse belegt, dass ChatGPT die Leistung von Studierenden deutlich steigert und deren Wahrnehmung sowie Denkfähigkeit fördert, sofern bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Die Debatte um KI in der Arbeitswelt dreht sich daher zunehmend um die Frage, wie Bildungssysteme und Unternehmen auf die neuen Anforderungen reagieren.
- KI kann Produktivität und Innovation steigern.
- Neue Berufschancen entstehen, wenn Bildung und Weiterbildung angepasst werden.
- ChatGPT verbessert nachweislich die Lernleistung von Studierenden.
Infobox: Die Studie der US-Nationalakademien betont: Bildung ist der Schlüssel, damit KI einen Produktivitätsschub auslöst und neue Chancen schafft. (Quelle: FAZ.NET)
Künstliche Intelligenz in der Musik: Kreativität und Verantwortung
Der Hamburger Komponist Johannes Motschmann nutzt seit Jahren KI-Software, um neue Werke im Stil von Skrjabin oder Rachmaninoff zu schaffen. Auf seinem aktuellen Album „Préludes Tableaux“ verbindet er Klaviermusik der Romantik mit eigenen Kompositionen, wobei sowohl akustische als auch elektronische Instrumente zum Einsatz kommen. Im Projekt „AION“ entwickelte Motschmann gemeinsam mit dem Musikinformatiker Thomas Hummel eine Software, die den Kompositionsprozess abbildet und Musik endlos generieren kann.
Motschmann betont, dass KI im kreativen Prozess immer wieder überraschende und teils gespenstische Ergebnisse liefert. Er sieht die Gefahr, dass durch die ständige Verfügbarkeit von KI-generierter Musik eine „Inflation“ entsteht, die den Wert des Einmaligen mindert. Für ihn bleibt entscheidend, dass der Mensch verantwortungsvoll mit dem durch KI gewonnenen Material umgeht und nicht auf eine Fließbandproduktion von Musik setzt.
- KI kann Musik im Stil großer Komponisten generieren.
- Der kreative Prozess bleibt für Motschmann eine menschliche Aufgabe.
- Die Gefahr der „musikalischen Inflation“ durch KI ist real.
Infobox: Johannes Motschmann nutzt KI als kreatives Werkzeug, warnt aber vor einer Entwertung der Musik durch Massenproduktion. (Quelle: NDR)
KI in der Verwaltung: Das Verwaltungsverfahrensgesetz als Hemmschuh
Die deutsche Verwaltung leidet unter Arbeitslast und Personalmangel. Der Einsatz von KI könnte hier für Entlastung sorgen, stößt jedoch auf rechtliche Hürden. § 35a des Verwaltungsverfahrensgesetzes (VwVfG) erlaubt automatisierte Verwaltungsakte nur, wenn kein Ermessen besteht. Diese Regelung, eingeführt 2017, basiert auf einem veralteten Technikverständnis und wird den Fähigkeiten moderner KI nicht gerecht.
Die Praxis zeigt, dass viele Ermessensentscheidungen durch interne Richtlinien stark strukturiert sind und sich daher für eine algorithmische Abbildung eignen würden. Dennoch verbietet das Gesetz pauschal die Automatisierung bei Ermessensentscheidungen. Der Autor Jan Christian Swoboda fordert eine Reform: Für strukturiertes Ermessen sollte KI unter strengen Bedingungen zugelassen werden, während echte Abwägungsermessen weiterhin dem Menschen vorbehalten bleiben. Pilotprojekte könnten helfen, Effizienzgewinne und Risiken zu evaluieren.
Problem | Aktuelle Regelung | Vorschlag |
---|---|---|
Überlastete Verwaltung | Automatisierung nur ohne Ermessen | Differenzierung zwischen strukturiertem und echtem Ermessen |
- § 35a VwVfG bremst den KI-Einsatz in der Verwaltung.
- Strukturiertes Ermessen könnte effizient automatisiert werden.
- Reformvorschläge setzen auf differenzierte Zulassung von KI.
Infobox: Das deutsche Verwaltungsrecht hemmt den KI-Einsatz. Eine Reform könnte Effizienzpotenziale heben, ohne den Kern menschlicher Verantwortung aufzugeben. (Quelle: LTO.de)
Künstliche Intelligenz: Ein Leben ohne KI ist kaum noch möglich
Laut t3n ist es heute kaum noch möglich, der Künstlichen Intelligenz vollständig aus dem Weg zu gehen. Selbst wer auf ChatGPT, Claude oder Le Chat verzichtet, kommt mit der Technologie in Berührung. Während man sich früher durch den Verzicht auf Social Media entziehen konnte, ist KI inzwischen in vielen Lebensbereichen allgegenwärtig.
- KI ist in nahezu allen Lebensbereichen präsent.
- Ein vollständiger Verzicht auf KI ist praktisch unmöglich.
Infobox: Künstliche Intelligenz ist aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken – ein Leben ohne KI ist laut t3n kaum noch möglich. (Quelle: t3n)
Quellen:
- Brandenburg Berlin: ChatGPT als Therapeut: Wenn Künstliche Intelligenz die Seele trösten soll
- Sam Altman formt die digitale Zukunft
- KI löst Produktivitätsschub aus, wenn alle klug in Bildung investieren
- Künstliche Intelligenz in klassischer Musik: Komponist Johannes Motschmann über kreative KI-Risiken
- Einsatz von KI in der Verwaltung: Bremst das VwVfG?
- Künstliche Intelligenz: Ist ein Leben ohne KI noch möglich?