ZEN für Digitalberater – Weisheiten auf Beruf und Alltag anwenden

Wir alle kennen sie - die Weisheiten, Zitate und Sprüche, die uns von Kindesbeinen an begleiten und oft von klugen Köpfen im passenden Moment als Lösung präsentiert werden. Ich für meinen Teil bin ein großer Freund solcher Weisheiten und kann mich sehr dafür begeistern. Aber mal ehrlich, wer von uns versteht wirklich den Kern einer Botschaft, die ein Spruch oder ein Zitat transportiert und noch viel schwieriger, wer wendet diese auch tatsächlich an?

"Man kann nur eine leere Schüssel füllen."

- Zen-Buddhismus

Das ist eine wunderbare Aussage, oder? Wir können uns denken, was damit gemeint ist, aber diese Weisheit gibt uns keine klare Anleitung, wie wir zum Ziel gelangen. Was stellt die Schüssel dar, wie leere ich sie und womit soll ich sie dann füllen?

Es ist wichtig zu wissen, dass es keine festen Anleitungen zu den verschiedenen Weisheiten und Sprüchen gibt. Es handelt sich hierbei nicht um ein Konzept, das man zur Lösung einer Herausforderung anwenden oder abarbeiten kann. Aber ist das nicht genau das Besondere an diesen Weisheiten? Dass es keine vorgegebene Form gibt und wir sie auf alle Bereiche unseres Lebens anwenden können - auf Liebe, Freundschaft, Feindschaft, Hoffnung, Schmerz, Unternehmertum und unsere tägliche Arbeit.

In diesem Artikel möchte ich diese Aspekte näher erläutern und auf meine Tätigkeit als Unternehmensberater für digitale Lösungen anwenden. Es ist jedoch vorab wichtig zu erwähnen, dass es kein richtiges oder falsches Interpretieren und Anwenden von Weisheiten gibt. Jeder versteht und nutzt sie auf seine Weise.

"Man kann nur eine leere Schüssel füllen."

- Zen-Buddhismus

Unternehmer, die bisher eher zurückhaltend gegenüber der Digitalisierung und der Transformation ihrer Prozesse zu einer digitalen Lösung waren, erkennen nach und nach, dass dieser Weg nicht nur sinnvoll, sondern auch unvermeidlich ist. Bevor sie sich diesen neuen Herausforderungen stellen, ist es wichtig, sich von Vorurteilen und unbegründeten Ängsten zu befreien. Wenn ich mich als Unternehmer auf diese Herausforderung einlasse, dann muss ich dies mit voller Überzeugung tun.

Ein Glas mit Salzwasser muss ich komplett leeren, das Gefäß auswaschen und mit neuem Wasser füllen, bevor ich von ihm trinken kann.

Um einem Unternehmer dabei zu helfen, seine Schüssel zu leeren, müssen wir uns zunächst mit seinen Ängsten und Vorurteilen auseinandersetzen. Wir sollten ihn überzeugen und nicht überreden. Wir sollten ihm die Möglichkeiten aufzeigen, die sich durch diesen Wandel ergeben. Erst wenn diese Schüssel geleert wurde, können wir sie mit dem Füllen, was nötig ist, um genug Energie und Kraft für die kommenden Aufgaben zu haben.

"Es ist nicht wichtig, wie langsam du gehst, solange du nicht stehen bleibst."

- Konfuzius

Wer definiert eigentlich das Tempo der Veränderung? Die Digitalisierung wird oft wie ein Projekt behandelt. Man ist entweder weit zurück oder weit vorne. Aber wie ist das möglich bei einem Prozess, der niemals endet?

Lassen Sie uns den Begriff "Projekt" durch "Prozess" ersetzen. Ein Prozess hat kein Ende. Ein Entwicklungsprozess schreitet immer weiter voran!

Erkenntnisse fließen in den Prozess ein und optimieren ihn. Es gibt Rückschläge, aus denen wir lernen, die uns später Zeit sparen.

Bei Veränderungsprozessen wie der Digitalisierung ist es nicht wichtig, schnell voranzukommen, sondern in Bewegung zu bleiben. Das richtige Mindset ist der Schlüssel zum Erfolg. Wenn wir kein konkretes Ziel haben, ist es nicht entscheidend, wann wir dort ankommen.

Lassen Sie uns deshalb auf den Weg konzentrieren und den Fokus darauf lenken, wie wir diesen erfolgreich bewältigen. Wie helfe ich meinen Mitarbeitern, mehr Wissen durch Seminare und Weiterbildungen zu erwerben? Haben wir die richtigen Materialien und Werkzeuge, um den Prozess der Weiterentwicklung voranzutreiben?

Wie können wir unabhängig von der Zeit unsere Ergebnisse überprüfen und diese Erkenntnisse in den Prozess einfließen lassen?

"Wenn du heute denkst, es geht nicht, kommt morgen jemand und tut es."

- Felix Weiprecht

Die mögliche Lösung verbirgt sich in diesem Spruch. Gute Produkte und Ideen entstehen oft aus unserem Alltag heraus. Wir stoßen auf eine Herausforderung und suchen eine Lösung. Oft gibt es bereits eine Lösung auf dem Markt und wir können sie anwenden oder ein Produkt erwerben, das unser Problem löst.

Es gibt aber auch Zeiten, in denen keine Lösung vorhanden ist. Wir geben auf und akzeptieren das Scheitern. Genau hier scheiden sich die Geister.

Wenn wir aufgeben und glauben, dass es keine Lösung gibt, kommt plötzlich jemand daher und präsentiert uns eine. Was ist der Unterschied? An dem Punkt, an dem wir den Abstieg vom Berg begonnen haben, hat eine andere Person einfach eine weitere Stufe auf dem Weg nach oben gesehen.

Während wir unseren Blick nach unten ins Tal richteten und unsere Energie dem Abstieg widmeten, hat der andere nach oben zum Gipfel geschaut und seine Energie in den Aufstieg investiert.

Probleme sind dazu da, gelöst zu werden. Ich freue mich immer sehr, wenn ich auf ein Problem stoße, für das es noch keine passende Lösung auf dem Markt gibt.

Wenn ich in diesem Moment nicht direkt den Rückzug antrete, gehöre ich zu einer sehr kleinen Gruppe von Menschen, die sich dieser Herausforderung gestellt haben.

Nun ist es nur eine Frage der Zeit, bis ich oder jemand anderes eine Lösung findet. Die wichtigsten Werkzeuge, die ich dafür benötige, sind Geduld und Ehrgeiz.

"Sei du selbst die Veränderung, die du in der Welt sehen möchtest."

- Mahatma Gandhi

Meine Kunden fragen mich oft, wie sie sich von der Konkurrenz abgrenzen und in ihrer Branche die Besten werden können. Das Interessante an dieser Frage ist, dass fast jeder Unternehmer sie selbst beantworten kann.

Wenn wir eine Vorstellung von dem perfekten Unternehmen haben, so wie wir unser eigenes oder unsere gesamte Branche sehen würden, dann haben wir praktisch schon unser Ziel, auf das wir hinarbeiten können. Ein möglicher Ziel ist es immer, die beste Version von uns selbst zu sein.

Dies lässt sich sowohl auf Einzelpersonen als auch auf Unternehmen übertragen. Da wir uns ständig weiterentwickeln, werden uns immer wieder andere Aspekte wichtig und andere weniger wichtig.

Zum Beispiel könnten wir als junge Unternehmer weniger Wert auf Nachhaltigkeit legen und mehr auf Wachstum und Margen konzentrieren. Im Laufe der Zeit könnte sich dies ändern.

Diese Erkenntnis benötigt jedoch Zeit, die entsprechende Reife und den Anspruch, den wir an uns als Mensch und Unternehmer stellen sollten.

Wenn wir unser Unternehmen zu einem Ziel führen wollen, das kein anderes Unternehmen verfolgt oder umsetzt, dann müssen wir selbst die Veränderung sein, die wir sehen wollen, und diese leben. Nach meinen Beobachtungen bringen Menschen, die genau nach diesem Prinzip handeln, erfolgreich Ergebnisse hervor und Gewinne ergeben sich ganz von selbst.

Entscheidend ist in der Regel nicht nur der eine (richtige) Weg, sondern auch wie konsequent und mit welcher Überzeugung ich diesen Weg gehe.

Schlusswort

Es ist nicht wichtig, welche allgemeinen Erkenntnisse die Allgemeinheit aus den Weisheiten zieht, sondern wie sie dich persönlich in deinem Alltag beeinflussen. Es gibt viele Formen der Interpretation und Anwendung und genau deshalb sind sie so wirksam und werden uns auch in vielen hundert Jahren noch behilflich sein.

Sie bieten für viele Situationen keine Lösung, unterstützen uns aber dabei, den richtigen Weg einzuschlagen. Versuche es doch einfach mal und wende eine Weisheit in deinem Leben an. Plötzlich siehst du die Dinge in einem ganz anderen Licht und der Verfasser spricht dir dabei direkt aus der Seele.

FAQ - ZEN für Digitalberater – Weisheiten auf Beruf und Alltag anwenden