Inhaltsverzeichnis:
Kreislaufwirtschaft: Neuware dominiert weiterhin den Markt
Der Handel mit Gebrauchtwaren bleibt trotz wachsender Bedeutung eine Nische im Vergleich zum Absatz von Neuware. Laut einer Marktanalyse des Handelsverbands Deutschland (HDE) lag der Umsatz mit Secondhand-Produkten im Onlinehandel in Deutschland im vergangenen Jahr schätzungsweise bei 9,9 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 7,2 Prozent gegenüber 2023 entspricht. Im Vergleich dazu wuchs der Umsatz mit neuer Ware im Onlinehandel nur um 3,8 Prozent, erreichte jedoch ein deutlich höheres Volumen von 88,8 Milliarden Euro.
Seit 2019 haben sich die Erlöse im Onlineverkauf von Secondhandartikeln fast verdoppelt – damals lag der Wert bei 5,7 Milliarden Euro. Besonders gefragt sind gebrauchte Kleidung und Bücher, aber auch Elektronik, Einrichtungsgegenstände, Gartengeräte und Spielzeug. HDE-Experte Stephan Tromp betont, dass der Secondhandbereich, insbesondere bei Textilien, an Bedeutung gewinnt, da viele Bürger aus Kostengründen auf günstigere Ware aus zweiter Hand zurückgreifen.
„Der Secondhandbereich bekommt gerade bei Textilien eine immer größere Bedeutung“, sagt HDE-Experte Stephan Tromp. „Das ist ein stark wachsender Markt, der sicherlich auch der Tatsache geschuldet ist, dass der eine oder andere in Sachen Kaufkraft vielleicht nicht in der Lage ist, sich das Produkt neu zu kaufen, aber sehr gerne das eine oder andere Stück zu niedrigeren Preisen erwirbt.“
Umweltschützer wie Viola Wohlgemuth von Fashion Revolution begrüßen den Trend zu Secondhand grundsätzlich, kritisieren jedoch, dass der Marktanteil noch immer klein ist und weiterhin viel Neuware auf den Markt kommt. Sie fordert gesetzliche Maßnahmen, um Leih- und Reparaturservices zu fördern und Händler zu verpflichten, professionelle Reparaturen und Mietmodelle anzubieten.
Der HDE prognostiziert für das konventionelle Onlinegeschäft mit Neuware in diesem Jahr ein Umsatzplus von vier Prozent gegenüber 2024. Besonders Lebensmittel und Drogerieartikel werden zunehmend online bestellt. Der Anteil stationärer Händler, die auch online verkaufen, lag im vergangenen Jahr bei 41 Prozent, nach 44 Prozent im Jahr 2022 und 34 Prozent im Jahr 2014.
Jahr | Umsatz Secondhand (Mrd. €) | Umsatz Neuware (Mrd. €) | Wachstum Secondhand (%) | Wachstum Neuware (%) |
---|---|---|---|---|
2019 | 5,7 | - | - | - |
2023 | - | - | - | - |
2024 | 9,9 | 88,8 | +7,2 | +3,8 |
- Secondhand-Umsatz im Onlinehandel 2024: 9,9 Mrd. Euro
- Umsatz mit Neuware im Onlinehandel 2024: 88,8 Mrd. Euro
- Wachstum Secondhand: 7,2 Prozent
- Wachstum Neuware: 3,8 Prozent
Infobox: Trotz steigender Umsätze bleibt Secondhand eine Nische. Umweltverbände fordern mehr Leih- und Reparaturangebote. (Quelle: Logistik Heute)
E-Commerce: HDE erwartet starkes Wachstum für 2025
Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat seine Prognose für den E-Commerce angehoben und erwartet für 2025 ein Umsatzplus von vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das entspricht einem erwarteten Umsatz von 92,4 Milliarden Euro. Besonders die Bereiche Lebensmittel und Drogeriewaren treiben das Wachstum, mit Onlineanteilen, die in den letzten drei Jahren um mehr als acht beziehungsweise mehr als neun Prozent gestiegen sind.
Online-Marktplätze gewinnen weiter an Bedeutung und machen mittlerweile 57 Prozent des Online-Umsatzes in Deutschland aus. Ein erheblicher Teil der Bestellungen erfolgt dabei unbewusst bei ausländischen Anbietern. Die Umsätze ausländischer Online-Anbieter liegen laut HDE bei rund 8,9 Milliarden Euro im Jahr 2024, was einem Anteil von zehn Prozent des Onlinevolumens entspricht. Davon entfallen schätzungsweise zwischen 2,7 und 3,3 Milliarden Euro auf Temu und Shein.
„Der Onlinehandel ist nach einigen schwächeren Jahren wieder die klare Wachstums-Lokomotive des Einzelhandels in Deutschland. Trotz der insgesamt nicht zufriedenstellenden Konsumstimmung gelingt es den Onlinehändlern deutlich bessere Umsätze zu erzielen als im Vorjahr“, so der stellvertretende HDE-Hauptgeschäftsführer Stephan Tromp.
Der HDE fordert von der Politik klare Maßnahmen, um faire Wettbewerbsbedingungen mit Anbietern aus Fernost zu schaffen. Die aktuellen Zustände gefährden laut HDE heimische Handelsunternehmen und die Sicherheit der Verbraucher.
Jahr | Prognostizierter Umsatz E-Commerce (Mrd. €) | Wachstum (%) | Umsatz ausländische Anbieter (Mrd. €) | Anteil Online-Marktplätze (%) |
---|---|---|---|---|
2024 | - | - | 8,9 | 57 |
2025 | 92,4 | +4 | - | - |
- Prognose E-Commerce-Umsatz 2025: 92,4 Mrd. Euro
- Wachstum gegenüber Vorjahr: 4 Prozent
- Umsatz ausländischer Anbieter 2024: 8,9 Mrd. Euro
- Marktplatzanteil am Online-Umsatz: 57 Prozent
- Umsatz Temu und Shein: 2,7 bis 3,3 Mrd. Euro
Infobox: Der E-Commerce bleibt Wachstumstreiber, insbesondere durch Lebensmittel und Drogeriewaren. Ausländische Anbieter gewinnen an Bedeutung. (Quelle: e-commerce magazin)
IT für Compliance: Otto und Osapiens entwickeln Lösungen für den Digitalen Produktpass
Der E-Commerce-Anbieter Otto und das Softwareunternehmen Osapiens haben eine strategische Co-Innovation gestartet, um Unternehmen bei der Erfüllung wachsender regulatorischer Anforderungen im Bereich Product Compliance zu unterstützen. Im Fokus stehen skalierbare Softwarelösungen für den Digitalen Produktpass (DPP), die EU-Batterieverordnung und die Produktsicherheitsverordnung (General Product Safety Regulation, GPSR).
Otto bringt seine Fachexpertise ein und definiert gemeinsam mit den Geschäftsbereichen konkrete Praxisanforderungen. Osapiens ist für die technologische Entwicklung verantwortlich und bietet mit der Plattform „osapiens HUB“ bereits Lösungen, die von mehr als 1.800 Unternehmen weltweit genutzt werden. Die neue Lösung soll branchenübergreifend einsetzbar sein und Unternehmen helfen, globale Anforderungen zu erfüllen, Lieferanteninformationen zu integrieren und Compliance-Prozesse zu automatisieren.
„Mit Osapiens haben wir einen starken Partner gefunden, der regulatorische Expertise mit technologischer Umsetzungsstärke verbindet. Gemeinsam setzen wir Lösungen für Product Compliance schnell und praxisnah um”, sagt Heiko Bruns, Division Manager Quality and Product Compliance Management bei Otto.
Der Digitale Produktpass ist ein standardisiertes digitales Datenmodell, das essenzielle Produktinformationen über den gesamten Lebenszyklus erfasst. Er verbessert Transparenz, Nachhaltigkeit und Compliance und wird auf Basis der Ökodesign-Verordnung (ESPR) in den kommenden Jahren für definierte Produktgruppen in der EU verpflichtend eingeführt, zunächst für Batterien.
- Otto und Osapiens entwickeln gemeinsam Softwarelösungen für Product Compliance.
- Fokus auf Digitalen Produktpass, EU-Batterieverordnung und Produktsicherheitsverordnung.
- osapiens HUB wird von mehr als 1.800 Unternehmen weltweit genutzt.
- Der Digitale Produktpass wird in der EU verpflichtend eingeführt.
Infobox: Otto und Osapiens setzen auf innovative Softwarelösungen, um Unternehmen bei der Einhaltung regulatorischer Vorgaben zu unterstützen. Der Digitale Produktpass steht dabei im Mittelpunkt. (Quelle: Logistik Heute)
Quellen: