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Versicherungsbranche: Digitale Transformation unter Kostendruck
Der Versicherungsmarkt steht vor der Herausforderung, Kosten zu senken und gleichzeitig die digitale Transformation voranzutreiben. Laut der KPMG-Studie „Insurance transformation: The new agenda“ erreichen nur 25 Prozent der Transformationsinitiativen in der Branche ihre Ziele vollständig. Dennoch plant eine überwältigende Mehrheit der Versicherer, ihre Kosten bis 2030 um mindestens zehn Prozent zu senken. Um dieses Ziel zu erreichen, investieren Versicherer rund 25 Prozent ihrer laufenden Betriebsausgaben in Digitalisierungsprojekte. Weitere Mittel fließen in effizientere Prozesse, eine schlankere Infrastruktur, Kompetenzaufbau und regulatorische Maßnahmen.
Erfolgreiche Versicherer setzen laut KPMG auf fünf zentrale Maßnahmen: Sie formulieren eine klare Vision, verankern Verantwortung auf Führungsebene, verbessern gezielt die Datenqualität, prüfen Prozesse vor Technologieeinführung und richten die Unternehmenskultur auf Wandel aus. Die Studie basiert auf einer globalen Befragung von über 250 Entscheidern in der Versicherungswirtschaft und zeigt Wege auf, wie Unternehmen Komplexität reduzieren und nachhaltigen Erfolg sichern können.
Kennzahl | Wert |
---|---|
Erfolgreiche Initiativen | 25 % |
Geplante Kostensenkung bis 2030 | mind. 10 % |
Investition in Digitalisierung | 25 % der Betriebsausgaben |
- Klare Vision und Strategie
- Verantwortung und Transparenz auf Führungsebene
- Gezielte Verbesserung der Datenqualität
- Sorgfältige Prozessprüfung
- Wandelorientierte Unternehmenskultur
Infobox: Nur ein Viertel der Transformationsprojekte in der Versicherungsbranche ist voll erfolgreich. Die Mehrheit der Unternehmen plant, bis 2030 mindestens zehn Prozent der Kosten einzusparen, wobei ein Viertel der Betriebsausgaben in Digitalisierung fließt. (Quelle: KPMG)
Siemens: Vollautomatisiertes Lager mit Digital Twin
Siemens hat im Elektromotorenwerk Bad Neustadt ein vollautomatisiertes Lager mit einem Investitionsvolumen von vier Millionen Euro eingeweiht. Ziel ist es, die Produktivität um 40 Prozent zu steigern. Das Lagerkonzept basiert auf einer Just-In-Time-Versorgung der Fertigung und nutzt durchgängig hauseigene Technologie, darunter einen Digitalen Zwilling der Anlage. Bereits vor dem Bau wurden Lager, Fertigung und Materialflussprozesse mithilfe des Digital Twins optimiert, was Kosten sparte, Planungsfehler verhinderte und die Inbetriebnahme beschleunigte.
Das Lager dient als Entkopplungspuffer zwischen Vorfertigung und Montage, was die Flexibilität und Reaktionsfähigkeit der Produktion erhöht. Täglich werden im Dreischicht-Betrieb rund 3.100 Paletten und mehr als 3.800 Transportbehälter bewegt. Das Prinzip „Ware zum Mensch“ reduziert die Fehlerquote beim Kommissionieren um 99 Prozent und steigert die Produktivität um 40 Prozent. Auch der Materialumlauf verringert sich um 40 Prozent.
Kennzahl | Wert |
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Investition | 4 Mio. Euro |
Produktivitätssteigerung | 40 % |
Fehlerreduzierung Kommissionierung | 99 % |
Palettenbewegungen pro Tag | 3.100 |
Transportbehälter pro Tag | 3.800 |
Materialumlauf-Reduktion | 40 % |
Infobox: Siemens investierte vier Millionen Euro in ein vollautomatisiertes Lager, das die Produktivität um 40 Prozent steigert und die Fehlerquote beim Kommissionieren um 99 Prozent senkt. (Quelle: Computerwoche)
Transformation und Disruption: Zwei Wege für die Wirtschaft
Transformation und Disruption sind laut Wirtschaftsspiegel Thüringen zwei unterschiedliche, aber eng miteinander verbundene Konzepte. Transformation beschreibt einen strukturierten Wandel, bei dem Unternehmen, Branchen oder Volkswirtschaften sich schrittweise an neue Rahmenbedingungen anpassen. Hauptfelder sind Digitalisierung und Dekarbonisierung. Disruption hingegen ist ein radikaler Umbruch, ausgelöst durch neue Technologien oder Geschäftsmodelle, die bestehende Strukturen aufbrechen und traditionelle Anbieter verdrängen.
In Thüringen gibt es zahlreiche Beispiele für erfolgreiche Transformationen, etwa durch das Zentrum Digitale Transformation Thüringen (ZeTT), das Unternehmen seit 2020 bei der Einführung neuer Technologien unterstützt. Die Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur (Thega) fördert die Dekarbonisierung. Disruptive Technologien wie Künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen, Cloud Computing, Blockchain und 3D-Druck sind in Thüringen bereits weit verbreitet und werden gezielt zur Automatisierung, Prozessoptimierung und Entwicklung neuer Geschäftsmodelle eingesetzt.
- Transformation: Schrittweiser, geplanter Wandel
- Disruption: Radikaler Umbruch durch neue Technologien
- Beispiele für Disruption: Internet im Einzelhandel, Streaming-Dienste, Elektroautos
- Thüringen: ZeTT für Digitalisierung, Thega für Dekarbonisierung, 3D-Druck, KI, Smart Data
Infobox: Transformation und Disruption sind keine Gegensätze, sondern ergänzen sich. Wer beide Konzepte versteht und nutzt, kann die Zukunft aktiv mitgestalten. (Quelle: Wirtschaftsspiegel Thüringen)
Hanoi: 45-tägige Kampagne zur digitalen Transformation
Der Vorsitzende des Volkskomitees von Hanoi, Tran Sy Thanh, hat eine 45-tägige Kampagne zur digitalen Transformation gestartet. Ziel ist es, grundlegende digitale Kenntnisse und Fähigkeiten bei Gemeinde- und Bezirksbeamten sowie der Bevölkerung zu verbreiten und eine starke digitale Community aufzubauen. Alle 126 Gemeinden und Bezirke sollen mindestens einen IT-Experten für die digitale Transformation einstellen. Wo dies nicht möglich ist, müssen die Kommunen proaktiv IT-Personal einstellen.
Die Stadt investiert in die Modernisierung der Telekommunikationsnetzinfrastruktur, insbesondere in Festnetz-Breitband und 5G an öffentlichen Servicepunkten. 100 Prozent der Gemeinde- und Bezirksbeamten sowie öffentlichen Angestellten werden durch Online-Kurse und praktische Schulungen in digitalen Kompetenzen geschult. Mobile Unterstützungspunkte für öffentliche Dienste werden eingerichtet, wobei besonders ältere Menschen, Menschen mit Behinderungen sowie arme und armutsgefährdete Haushalte priorisiert werden. Die Teilnahme an Schulungen wird zum obligatorischen Kriterium für die jährliche Bewertung von Beamten.
- 126 Gemeinden und Bezirke: Mindestens ein IT-Experte für Digitalisierung
- Modernisierung der Telekommunikationsnetze (Breitband, 5G)
- 100 % der Beamten und Angestellten werden digital geschult
- Mobile Unterstützungspunkte für benachteiligte Gruppen
- Schulungen als Kriterium für die Bewertung von Beamten
Infobox: Hanoi setzt mit einer 45-tägigen Kampagne auf umfassende digitale Bildung und Infrastruktur, um die digitale Transformation auf Gemeindeebene zu beschleunigen. (Quelle: Vietnam.vn)
Kärnten: Zukunftsprojekte für Forschung, Digitalisierung und Start-ups
Das Land Kärnten setzt mit einem ambitionierten Zukunftsprogramm gezielte Impulse für Bildung, Forschung, Technologie, Digitalisierung und Unternehmensförderung. Über die Kärntner Betriebsansiedlungs- und Beteiligungsgesellschaft (BABEG) werden zentrale Projekte in den Bereichen Digitalisierung, GreenTech, Kreislaufwirtschaft, Biotechnologie und Materialforschung entwickelt. Ziel ist der Aufbau eines vernetzten Innovationsökosystems, das Kärnten resilienter, grüner und wettbewerbsfähiger macht.
Zu den Projekten zählen der Aufbau eines COMET-Zentrums, die Etablierung eines Biodiversitäts-Hubs, der Ausbau von Joanneum Research Kärnten auf 100 forschende Arbeitsplätze sowie die Erweiterung des Lakeside Parks Klagenfurt und des High Tech Campus Villach. Die Coding School Wörthersee soll dem IT-Fachkräftemangel entgegenwirken. Technologieorientierte Gründungen werden über das build! Gründerzentrum gefördert, und die digitale Infrastruktur wird durch den 5G Playground und den DIH Süd 2.0 gestärkt. Bis 2028 stellen Land und Bund jährlich rund 20 Millionen Euro bereit. Bis 2030 sollen über 400 neue F&E-Arbeitsplätze geschaffen, mehr als 200 Start-up-Projekte unterstützt und die Drittmittelquote in der Forschung gesteigert werden.
Kennzahl | Wert |
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Jährliche Investition (bis 2028) | 20 Mio. Euro |
Neue F&E-Arbeitsplätze bis 2030 | über 400 |
Unterstützte Start-up-Projekte bis 2030 | mehr als 200 |
Infobox: Kärnten investiert jährlich 20 Millionen Euro in Zukunftsprojekte und will bis 2030 über 400 neue F&E-Arbeitsplätze sowie mehr als 200 Start-up-Projekte schaffen. (Quelle: meine-freizeit.net)
Quellen:
- So gelingt Versicherern trotz Kostendruck die digitale Transformation
- Siemens baut vollautomatisiertes Lager mit Digital Twin
- Zwei Wege, die Wirtschaft zu verändern
- apoBank gibt Leitfaden zur Digitalisierung heraus
- Vorsitzender der Stadt Hanoi leitet 45-tägige Kampagne zur digitalen Transformation
- Kärnten forciert Zukunftsprojekte für Forschung, Digitalisierung und Start-ups