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Neue Erkenntnisse zu Datenschutz und E-Commerce: Apple‘s ATT führt zu erheblichen Umsatzeinbußen bei KMUs
Seit der Einführung von Apples App Tracking Transparency (ATT) im April 2021 sind App-Anbieter verpflichtet, eine zusätzliche Einwilligung der Nutzer einzuholen, bevor sie Tracking- und Werbedaten verwenden dürfen. Diese Regelung hat nicht nur Auswirkungen auf Werbetreibende, sondern auch auf E-Commerce-Unternehmen, die auf diese Daten angewiesen sind. Laut einer Studie von Maximilian Kaiser, Doktorand an der Universität Hamburg, erzielten Meta-Kampagnen, die auf externe Konvertierungen optimiert sind, im Durchschnitt 36,6 % weniger Klicks nach der Einführung von ATT.
Besonders kleine Anbieter, die stark auf Meta-Daten angewiesen sind, verzeichneten einen Umsatzrückgang von bis zu 37,1 % im Vergleich zu weniger abhängigen Wettbewerbern. Dies könnte für Apple-Nutzer bedeuten, dass Angebote weniger individuell gestaltet werden und Online-Preise möglicherweise steigen, um die erhöhten Werbekosten auszugleichen. Die Studie basiert auf einem umfangreichen Datenset von 1.221 E-Commerce-Unternehmen und zeigt, dass Datenschutzregulierungen unbeabsichtigte wirtschaftliche Nebenwirkungen haben können.
„Gut gemeinte Datenschutzregulierungen können unbeabsichtigte ökonomische Nebenwirkungen haben, vor allem bei datenintensiven Geschäftsmodellen kleiner und mittlerer Unternehmen“, resümiert Kaiser.
Die Ergebnisse der Studie werden in den kommenden Wochen in der Fachzeitschrift „Management Science“ veröffentlicht und sind bereits online vorveröffentlicht. Die Forschung wurde in Zusammenarbeit mit mehreren internationalen Universitäten durchgeführt.
Zusammenfassung: Die Einführung von Apples ATT hat zu einem signifikanten Rückgang der Klickzahlen und Umsätze bei kleinen E-Commerce-Anbietern geführt. Die Studie zeigt die Notwendigkeit, ein Gleichgewicht zwischen Datenschutz und fairem Wettbewerb zu finden.
PayPal nutzt offenbar sensible Kundendaten für Werbung
PayPal steht aufgrund seines Umgangs mit Kundendaten unter Druck. Ein Gutachten des Netzwerks Datenschutzexpertise stellt in Frage, ob die Datenverarbeitung des Unternehmens mit der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und dem Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz (ZAG) vereinbar ist. Die Analyse hebt hervor, dass PayPal nicht nur Transaktionsdaten für Zahlungen oder Betrugsprävention nutzt, sondern auch für Werbung, was als problematisch angesehen wird.
Besonders umstritten ist das Werbeformat Offsite Ads, bei dem PayPal Kaufdaten auswertet, um Nutzer auf anderen Plattformen gezielt anzusprechen. Die Gutachter kritisieren, dass viele Einwilligungen zu allgemein gehalten oder standardmäßig aktiviert sind, was die Anforderungen der DSGVO nicht erfüllt. Zudem wird die Speicherdauer der gesammelten Daten als kritisch angesehen, da pauschale Fristen von bis zu zehn Jahren nach Vertragsende gegen die Grundsätze der Datenminimierung verstoßen könnten.
PayPal hat angekündigt, das Gutachten sorgfältig zu prüfen und betont, dass die Einhaltung europäischer Datenschutzvorgaben für den Betrieb und die Weiterentwicklung der Produkte zentral sei.
Zusammenfassung: PayPal gerät wegen der Nutzung sensibler Kundendaten für Werbung unter Druck. Ein Gutachten kritisiert die Einhaltung der DSGVO und die Speicherdauer der Daten, während PayPal versichert, die Datenschutzvorgaben ernst zu nehmen.
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